Aus der Neustrelitzer Geschichte
Fenster in der Stadtkirche zu Neustrelitz
Im Kirchraum befindet sich im hinteren Teil ein farbiges Fenster mit einem Bild Luthers und der Inschrift, dass es sich um eine Gabe des Käthe-Luther-Bundes aus dem Jahr 1930 handelt.
Durch die hilfreiche Unterstützung vom Landeskirchlichen Archiv Schwerin kann dazu berichtet werden:
Der Käthe-Luther-Bund war eine örtliche Neustrelitzer Gründung von Frau Marta Tolzien, Ehefrau des Landesbischofs Tolzien, aus dem Jahr 1925.
Marta Tolzien fasste neu konfirmierte Lyceistinnen zusammen, erarbeitete unter anderem mit ihnen zu Weihnachten Vorführungen und bescherte die jungen Mädchen.
Eine Satzung oder schriftliche Zeugnisse über die Arbeit des Käthe-Luther-Bundes sind im Archiv der Gemeinde nicht zu finden.
Die nach den Unterlagen im Landeskirchenarchiv über mehrere Jahre regen Aktivitäten nahmen durch die Ablösung des Landesbischofs Tolzien und seinen Umzug nach Basedow im Jahr 1933 ein jähes Ende.
Übrig blieb das Fenster in der Stadtkirche zu Neustrelitz.
Es wurde hergestellt von der seinerzeit sehr bekannten Deutsche Glasmosaik-Gesellschaft Puhl & Wagner, Berlin, dem 1889 gegründete Unternehmen mit Stammsitz in Berlin-Neukölln. Dies war der bedeutendste und größte deutsche Hersteller von Glasmosaiken und Glasmalereien. Arbeiten aus dieser Firma befinden bzw. befanden sich in Stockholm, der Erlöserkirche in Jerusalem und auch in St. Petersburg.