[ zur Startseite ]
Hans (Johann) Heinrich Gerling
Ein Pastorensohn aus Iven (Pommern), studierte in Halle (1743-1745) und wurde (nach: Die Pastoren im Lande Stargard seit der Reformation, 1904) bereits 1750 als Stadtprediger nach Neustrelitz berufen, was vom Autor dieser Seite nicht so bestätigt werden kann.
Nach anderen Belegen hat er bis 1761 an der St. Marien Kirche zu Neubrandenburg amtiert und kam als Nachfolger von A.G. Masch nach Neustrelitz.
Von ihm stammt eine handschriftliche Notiz, nach der er 1766 im Amt "sukzessive zur Nachricht hinterlassene Blätter, davon die meisten nicht einmal unterschrieben sind" vorfand.
1765 wird er zum Konsitorialrat ernannt.
Das Kassenbuch der Zierker Gemeinde verzeichnet Zahlungen an die Witwe des Verstorbenen bis 1811.
[ nach oben ][ zur Startseite ]
Karl Albert Ernst Friedrich Theodor Horn [ Bild ]
Er war der Sohn des Hofrates und Kammersekretärs Paul Horn. In Neustrelitz besuchte er das Gymnasium Carolinum.
Er studierte von 1887 bis 1891 evangelische Theologie in Leipzig, Erlangen und Rostock. Vom 1. Februar 1891 bis zum 10. Dezember 1898 war Karl Horn als Erzieher des Mecklenburger Erbprinzen Adolf-Friedrich von Mecklenburg-Strelitz tätig.
Nachdem er am 15. Februar 1892 das theologische Examen abgelegt hatte, wurde er am 11. Dezember 1898 ordiniert und als Pastor in Mirow eingeführt.
1902 wurde Horn Konsistorialassessor und Mitglied der theologischen Prüfungskommission in Neustrelitz. In der folgenden Zeit arbeitete er zahlreiche bedeutsame Gesetze und Verordnungen aus. Wichtig wird vor allem davon angesehen die Umstellung der Naturalienbezüge der Geistlichen in ein festes Geldeinkommen und das Pensionsgesetz.
1904 wurde er schließlich mecklenburgischer Landessuperintendent, Konsistorialrat und Hofprediger.
In den Berichten wird er besonders geschätzt als bedeutender Kanzelredner. Er verfügte offenbar über eine umfassende theologische und allgemeine Bildung, und gelobt wurde sein Fleiß, seine Sprachgewalt und seine musikalische Begabung.
Seine Abschiedspredigt am Himmelfahrtstage, dem 1. Juni 1916, in der Schloßkirche zu Neustrelitz beginnt mit folgenden Worten:
Die Stunde, vor der seit Wochen mir heimlich gebangt hat – nun ist sie da. Noch einmal soll ich von dieser Kanzel meiner Gemeinde das Evangelium verkündigen, – zum letzten Mal. Da darf, da muß ich wohl heute beginnen mit einem kurzen, persönlichen Wort. Unsern Ausgang segne Gott – wie abschiedsbang, wie schicksalsschwer mir das heute klang! Alles Scheiden ist ein Stück inneren Sterbens. Das habe ich in dieser Zeit täglich empfunden. Und je mehr rührende, unverdient gütige Liebe ich jetzt noch einmal erfuhr, je herrlicher unser Strelitzer Frühling dicht um mein Haus her prangte, um so tiefer ging der Schmerz durch meine Seele: Das Alles – diese Menschen und diese Natur – sollst du nun verlassen. Aber warum mußtest du uns verlassen? So fragen mich vorwurfsvoll die Einen, so fragt mich stumm das traurige Auge von Andern. Liebe Gemeinde. Hätte ich mich mutwillig von euch fortbeworben – ich hätte kein ruhiges Gewissen. Und falls dann die Hoffnungn in dem neuen Amt sich nicht erfüllen, ich hätte vielleicht keine ruhige Stunde mehr. Nun aber kam völlig überraschend, völlig ungesucht, ja ungeahnt jener Ruf an mich.
[ nach oben ][ zur Startseite ]
Andreas Gottlieb Masch
Als der Herzog 1756 für Neustrelitz eine Residenzstadtgemeinde errichtete, wurde der Prediger Andreas Gottlieb Masch als "Prediger an die Neustrelitzer Residenzstadt- und Zierker Landgemeinde" berufen und am 3. Advent öffentlich in das Amt eingeführt.
Er war Pastorensohn aus Beseritz (Friedland) und hatte vor seiner Berufung nach Neustrelitz den Gemeinden Beseritz und Dahlen gedient.
1761 wurde er dann Hofprediger und Konsistorialrat in Neustrelitz. Ab 1765 war er Superintendent des Kirchenkreises.
Aus Anlass seines fünfzigjährigen Amtsjubiläums wurde ihm das Diplom eines Doktors der Theologie der Universität Halle überreicht.
Ein Verzeichnis seiner Schriften soll 67 Nummern enthalten, darunter theologische, philosophische und altertumswissenschaftliche Themen.
Für die rechtlich oft schwierige Behandlung von Vermögens- und Einkommensfragen bei dem Wechsel von Pastoren, insbesondere auch hinsichtlich der Versorgung der Witwen,
wurde seine Übersetzung eines französischen Werkes und die Angleichung auf hiesige Verhältnisse über viele Jahre für die Rechtsprechung des Meckl.-Strel. Konsistoriums verbindliche Grundlage.
[ nach oben ][ zur Startseite ]
Johannes Alexander Bickel
Johannes Alexander Bickel, Pastor an der Stadtkirche in Neustrelitz von 1841 bis 1844, wurde am 10. August 1810 als Sohn eines Kaufmanns in Randau bei Magdeburg geboren. Nach dem Schulbesuch an dem Johanneum in Hamburg, der ältesten und traditionsreichsten höheren Schule Hamburgs, die schon 1529 von Johannes Bugenhagen, dem Reformator Hamburgs und Freund Martin Luthers, gegründet wurde, und die auch so bekannte Persönlichkeiten wie Johann Hinrich Wichern (1808-1888), der Begründer der Inneren Mission der Evangelischen Kirche, und Gottfried Semper, der bedeutendste deutsche Architekt des 19. Jahrhunderts, besuchten, begann er Michalis 1828, also am 29. September des Jahres, an die Universität Erlangen seine Ausbildung.
Nach zwei Jahren setzte er sein Studium in Berlin fort. Rektor der Universität war zu dieser Zeit noch bis 1831 Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770-1831). Der dort seit 1813 als Professor wirkende Theologe August Neander (1789-1850) empfahl Bickel nach dem Studium 1832 als Hauslehrer nach Gentzkow bei Friedland. Dies war im Besitz einer adligen Familie gleichen Namens, deren Vorfahren seit dem 17. Jahrhundert hier ansässig waren.
Bickel wechselte als Hauslehrer im Jahr 1835 in das Haus des Obristleutnants von Wenckstern in Neustrelitz. Der Obrist von Wenckstern war vermögend genug, um etwas später ein ansehnliches Haus mit einem dazugehörigen Grundstück in der Schlossstraße zu kaufen.
Der Chronist berichtet, dass Bickel aus gesundheitlichen Gründen diese Stelle aufgab. Zum 1. April 1838 wurde er Pastor in Prillwitz, etwa 12 km nördlich von Neustrelitz, und 1839 Mitglied der theologischen Prüfungskommission. Nach einer Zwischenstation als dritter, Hilfs- und Miliärprediger, in die er zum 12. April 1841 nach Neustrelitz berufen wurde, wurde er schon zum 2. Oktober 1842 „Prediger an der hiesigen Stadt= und an der Zierker Land=Gemeinde“, wie es im Mecklenburg-Strelitzer Anzeiger vom 9. November 1842 heißt. Fast gleichzeitig wurde er auch als Konsistorial-Assessor Beisitzer mit Sitz und Stimme in der obersten Kirchen- und Schulbehörde.
Er starb am 4. Februar 1844.
Von ihm ist überliefert ein kleines Heft mit „Vier Lieder für Lehrer=Vereine“. Im ersten der Lieder mit der Überschrift „Zur Eröffnung“ ist als Strophe 4 zu lesen:
„Dir, dem Gott, dem wir alle dienen,
Die zu Lehrern Du gemacht,
Sey, daß dieser Tag erschienen,
Von uns allen Dank gebracht.“
Leider ist nicht zu erkennen, aus welchem Jahr dies „dankenswerte Gabe des Herrn Pastors Bickel zu Neustrelitz“ stammt.
(siehe Notenarchiv der Singakademie Neustrelitz (gegr. 1840), Karton 89*)
[ nach oben ][ zur Startseite ]
Landsbischof D. Tolzien
Gerhard Tolzien wurde als Sohn des Pastors Wilhelm Tolzien (1830–1899) und dessen Frau Klara Karoline Charlotte Henriette Johanna Kliefoth (1842–1925), einer Tochter des mecklenburg-schwerinschen Oberkirchenratspräsidenten D. Theodor Kliefoth in Klaber geboren.
Seine letzte Predigt vor der Gemeinde in Neustrelitz, gehalten am 17.09.1933 in der Stadtkirche zu Neustrelitz, begann Landesbischof D. Tolzien mit den Worten:
Liebe Neustrelitzer Gemeinde!
Als ich am letzten Sylvesterabend hier in dieser Kirche Schluß machte mit dem alten Jahr und zugleich mit meinen alttestamentarischen Zeitpredigten, da sagte ich: ich hoffte nun noch einmal die alten Evangelien vor euch durchzupredigen, und darnach würde dann wohl auch meine Zeit hier um sein. Aus den 60 Predigten sind 6 geworden, aus den dreieinhalb Jahren, mit denen ich rechnete, ein halbes Jahr und jetzt schließlich eine halbe Stunde, eine letzte halbe Stunde. Grund genug, sie zur Predigt über das alte Evangelium auszunutzen, ohne auch nur eine Minute mit anderen Dingen zu vergeuden. Gebe ich mich doch auch der Hoffnung hin, daß ihr alle nur gekommen seid, um noch einmal von mir Gottes Wort zu hören. Und so nehme ich denn auch einfach das Sonntagsevangelium; und ich predige genau so darüber, wie ich gepredigt haben würde, wenn man mich noch länger hier gelassen hätte.
[ nach oben ] [ zur Startseite ]
hier:
Archiv Altstrelitz •
Archiv Kirchgemeinde Neustrelitz-Kiefernheide •
Archiv Wokuhl •
Archiv Zierke
[ zur Startseite ]
|